Wenn die Krähe im Mythos durch die Sagen und Märchen nicht die düstere Konnotation vermitteln würde, hätten Nietzsche ("Vereinsamt") und Petzold ("Die Krähe") u.a. ihre Gedichte nicht so schreiben können. Die Krähe war eine Gestalt der Göttin des Todes und der Leidenschaft. Ihr Name war Morrigan. Erklärt und mit zwei You Tube Beiträgen dargestellt habe ich diese in "Die Helden der Sidhe Sagen" und "Europäische Erzählkultur" auf dieser Jimdo-Seite.
Die Göttin des Todes, der Trauer des Mythos, des Märchens, der irischen Sage, Morrigan, erscheint in der Gestalt der Krähe, ohne, dass der Dichter das bewusst erkannte, auch in dem Gedicht "Vereinsamt" von Nietzsche2) . Auch das Gedicht " Die Krähe" 3) des europäischen Dichters Alfons Petzold 4) zeigt deutlich die Konnotationen 6) zu Tod, Leidenschaft, Vergänglichkeit, natürlich typisch für Petzold 5) im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit und Hunger. Im Trakl Gedicht8) "Der Herbst des Einsamen" 7) ist die Konnotation mit den Attributen der Morrigan deutlich spürbar: Krähe, Einsamkeit, verlorene Leidenschaft, Tod. Einen modernen Roman über die Dohlen am Untersberg hat9) Luisa Francia10) geschrieben.
(Siehe auch Helden der Sidhe-Sagen auf dieser Jimdo-Seite)
Friedrich Nietzsche
Vereinsamt
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!1)
Wenn die Krähe im Mythos durch die Sagen und Märchen nicht die düstere Konnotation vermitteln würde, hätten Nietzsche, Petzold, Trakl u.a. ihre Gedichte nicht so schreiben können.
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1) http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/nie_f03.html 29.3.13
2) http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/nie_f03.html
3) http://gedichte.xbib.de/Petzold_gedicht_Die+Kr%E4he.htm
4) http://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Petzold
5) http://gedichte.xbib.de/Petzold_gedicht_Die+Linde.htm
Alle 31.3. 13
6) http://de.wikipedia.org/wiki/Konnotation
31.3.13
7) http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Herbst_des_Einsamen 29.5.13
8) http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Trakl 29.5.13
9) http://franken-buecher.de/deruntersberg-buch-262.html 29.5.13
10) http://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Francia
29.5.13
Die Krähe
Besucht dich nachts die dunkle Krähe, |
|
|
http://gedichte.xbib.de/Kley,+Andreas_gedicht_Die+Kr%E4he.htm
Wie man sieht, gründet noch immer eine magische Vorstellung der Morrigan, von der Krähe in den Gefühlsbildern
unserer Zeit. Die Krähe, die nach der Schlacht das Schlachtfeld von den Leichen säuberte - ein gängiges Bild, sagt Rina Bachmann im privaten Gespräch über ihr Buch "Anna und das Vermächtnis
der Drachen". Dieses "gängige Bild" verwendet sie auch in ihrem Roman.
Ein anderes Beispiel ist
Aus: Gottfried August Bürger: - Lenore-
Das "Rabenhaar" ist nicht nur als schwarzes Haar zu sehen. Die Raben fraßen die Leichen auf dem Schlachtfeld. Angesichts der Verbindun mit Heer und den später auftauchenden Raben sind sie eine Vorrausdeutung des Unglücks.
Als nun das Heer vorüber war,
Zerraufte sie ihr Rabenhaar,
Und warf sich hin zur Erde,
Mit wütiger Gebärde.
……………….
Was klang dort für Gesang und Klang?
Was flatterten die Raben? – –
Horch Glockenklang! horch Totensang:
»Laßt uns den Leib begraben!«
Und näher zog ein Leichenzug,
Der Sarg und Totenbahre trug.
…………………….
http://gutenberg.spiegel.de/buch/gottfried-august-b-621/128
https://de.wikipedia.org/wiki/Lenore_%28Ballade%29
Beide: 6.6.2017
Quellen
30.9.14
Gespräch mit Rina Bachmann, Autorin von "Anna und das Vermächtmis der Drachen". Text Copyright: © 2014 Rina Bachmann. 2.te Auflage Juni 2014 Rina.Bachmann(at)web.de
1) http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/nie_f03.html 29.3.13
2) http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/nie_f03.html
3) http://gedichte.xbib.de/Petzold_gedicht_Die+Kr%E4he.htm
4) http://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Petzold
5) http://gedichte.xbib.de/Petzold_gedicht_Die+Linde.htm
Alle 31.3. 13
6) http://de.wikipedia.org/wiki/Konnotation
31.3.13
7) http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Herbst_des_Einsamen 29.5.13
8) http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Trakl 29.5.13
9) http://franken-buecher.de/deruntersberg-buch-262.html 29.5.13
10) http://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Francia
29.5.13
Löpelmann, Martin: „Erinn“ Rudolf M.Mohrer Verlag Brünn. München. Wien