Der König von Irland

Irische Sage Europäische Erzählkultur
Irisches Märchen Europäische Erzählkultur

Das irische Märchen "The King od Erinn" - "Der König von Irland" enthält einige archetypische Situationen, die in europäischen Märchen gängig sind. Außerdem ist es interessant zu untersuchen, ob ein historisches Ereignis zugrunde liegt, denn die geografischen Verhältnisse werden ziemlich genau angegeben- Denen möchte ich hier nachgehen.

Hier das Märchen:

 

Der König von Irland und die Königin der einsamen insel

 

Vor langer, langer Zeit regierte ein König in Irland, und dieser König ging eines Tages auf die Jagd, aber er sah nichts bis Sonnenuntergang, als ihm eine große schwarze Bache über den Weg lief.

"Da ich den ganzen Tag nichts gesehen habe, werde ich jetzt hinter dieser her sein", sagte der König; er gab seinem Ross die Sporen und raste hinter dem Schwein her. Als die Bache schon auf dem Hügel war, lief er, noch im Tal, ihr nach; als er dann den Hügel erreicht hatte, war das Schwein im Tal vor ihm. Zum Schluss kamen sie ans Meer, und die Bache stürzte sich geradewegs vom Felsen ins tiefe Wasser. Der König gab seinem Pferd dir Sporen und folgte dem schwarzen Schwein durch die See, bis das Pferd unter ihm nachgab  und ertrank. Da schwamm der König selbst weiter, bis er schwach wurde und sagte:

"Das war mein Tod, dass mir die schwarze Bache begegnete."


Aber er schwamm trotzdem noch eine Weile weiter, bis er endlich Land sah. Die Bache stieg auf die Insel; der König bewegte sich auch auf die Küste, und er sagte zu sich selbst:

"Oh, es war Unsinn, dass ich hierher kam; ich kann weder ein Haus, noch sonst eine Unterkuft sehen."


Nachdem er eine Zeitlang gegangen war, sah er ein großes Schloss in einem Tal vor sich. Als er zur Vorderseite des Schlosses kam, sah er, dass es eine niedrige Tür mit einer breiten Schwelle hatte, die ganz mit scharfen, hochgestellten rasierklingenartigen Messern versetzt war; der Sturz war mit langen, spitzen, nadelartigen  Spießen versehen. der Pfad zum Schloss war mit Goldkies bedeckt.

 

Der König marschierte zum Schloss hinauf und er sprang über die Rasierklingen und unter die Nadeln hindurch.

Als er drinnen war, sah er ein großes Feuer auf einem breiten Herd, und er sagte zu sich selbst:

"Ich setze mich hier nieder, trockne meine Kleider und wärme meinen Körper an diesem Feuer."

 

Nachdem er sich gesetzt und sich gewärmt hatte, erschien vor ihm ein Tisch mit jeder Art von Essen und Getränk, ohne dass er gesehen hätte, wer es gebracht hatte.

"Auf meine Ehre", sagte der König von Irland, "das ist nicht so schlecht; jetzt esse und trinke ich mich einmal satt."

Dann fiel er über das Essen her und aß und trank, bis sein Bauch kugelrund war. Als er müde geworden war, schaute er hinter sich, und was sah er? Er sah ein Zimmer, in dem ein Bett stand, das mit Gold bedeckt war.

"Oh", murmelte er, "ich gehe da nach hinten und schlafe eine Weile in diesem Bett. Ich bin so müde."

Er streckte sich auf dem Bett aus und schlief ein. In der Nacht wachte er auf, und er fühlte, dass eine Frau im Zimmer war. Er reichte seine Hand zu ihr hin und sprach, aber er bekam keine Antwort; sie war still.

 

Als der Morgen kam und er seinen Weg aus dem Schloss hinaus machte, breitete sie mit Hilfe eines Druiden-Zaubers einen wunderschönen Garten über die ganze Insel - so groß, dass er, obwohl er den ganzen Tag reiste, daraus nicht entkommen konnte. Bei Sonnenuntergang war er zurück beim Tor des Schlosses, und hinein ging er über die Rasierklingen und unter die Nadeln; und er setzte sich zum Feuer, und es erschien der Tisch mit der herrlichen Mahlzeit, ganz so, wie am Abend zuvor. Er aß und trank und schlief auf dem Bett; und als er in der Nacht erwachte, war da wieder die Frau im Zimmer; aber sie schwieg und er konnte sie nicht sehen, ganz so wie zuvor.

 

Als der König am zweiten Vormittag hinaus ging, sah er einen Garten, der drei Mal so schön war wie der am Vortag. Er reiste den ganzen Tag, aber er konnte nicht entkommen, er konnte nicht aus dem Garten hinaus kommen. Bei Sonnenuntergang war er zurück beim Tor des Schlosses; er ging hinein über die Rasierklingen und unter den Nadeln, aß und trank und schlief wie zuvor.

 Um Mitternacht wachte er auf und fühlte wieder die Anwesenheit einer Frau im Zimmer.

"Gut", sagte er, "es ist wundervoll für mich, drei Nächte mit einer Frau im Zimmer zu sein und sie nicht zu sehen und nicht zu wissen, wer sie ist."

"Das musst du nicht noch einmal sagen, König von Irland!" hörte er eine Stimme. Und im selben Augenblick war der Raum von einem hellen Licht erfüllt, und der König schaute auf die vollendetste und schönste Frau, die er je gesehen hatte.

 

Europäische Erzählkultur
Schwein und Adler in der europäischen Erzählkultur

"Also, König von Irland, du bist auf der Einsamen Insel. Ich bin das schwarze Schwein, das dich veranlasste,

über das Land und durch die See zu diesem Platz zu kommen, und ich bin die Königin dieser Insel. Meine zwei Schwestern und ich sind unter einem Druidenzauber und können dem nicht entkommen, es sei denn, mein und dein Sohn befreit uns. Also, König von Irland, ich werde dir morgen in der Früh ein Boot geben, und dann segle fort zu deinem eigenen Königreich."

 

Am nächsten Morgen, ganz in der Früh, ging sie mit ihm zur Küste, zu dem Boot. Der König richtete den Bug des Bootes zur See und das Heck zum Land; dann setzte er Segeln und fuhr seiner Wege. Die süßen Geräusche, die Musik, die er hörte, war das Brausen der Wellen und das Singen und Pfeifen des Windes mit den Aalen, und alles ging glatt, weder Ruder, noch Mast brachen, bevor er zurück in Irland war.

 

Drei Viertel Jahr später gebar die Königin der Einsamen Insel einen Sohn. Sie zog ihn sorgfältig auf, Jahr für Jahr, bis er ein großartiger junger Mann war. Die eine Hälfte des Tages lehrte sie ihn die Weisheit der Gelehrten, die andere Hälfte Kriegskunst und druidischen Zauber. Man nannte ihn den Prinzen der Einsamen Insel. Eines Tages kam der junge Mann, der Prinz der Einsamen Insel, heim von der Jagd, und er fand seine Mutter weinend und schluchzend.

 

"Oh Mutter, was ist dir geschehen?" fragte er.

"Mein Sohn, großer Kummer ist über mich gekommen. Einer meiner Freunde wird morgen getötet werden."

"Wer ist es?"

"Der König von Irland. Der König von Spanien hat eine große Armee gegen ihn aufgeboten. Er will ihn und seine Männer von der Erde hinweg fegen, damit er das irische Königreich für sich selbst hat."

"Also, was können wir tun? Wenn ich dort wäre, würde ich dem König von Irland helfen."

"Da du das sagst, mein Sohn, werde ich dich noch heute Abend hinschicken. Mit der Kraft meines druidischen Zaubers wirst du in der Früh in Irland sein."

 

Der Prinz verließ die Einsame Insel in dieser Nacht, und am nächsten Morgen zog er bei Sonnenaufgang sein Boot unter das Schloss des Königs von Irland. Er ging an Land und sah, dass das ganze Land schwarz war mit der Armee des Königs von Spanien, der dabei war, den König von Irland anzugreifen und ihn und seine Männer vom Gesicht der Erde hinwegzufegen.

 

Der Prinz ging geradewegs zum König von Spanien und sagte: "Ich erbitte einen Tag lang Waffenruhe."

 

Lebenskraft, europäische Erzählkultur
Lebenskraft, europäische Erzählkultur

"Den sollst du haben, mein Held", antwortete der König von Spanien.

 

Der Prinz ging in das Schloss des Königs von Irland und blieb diesen Tag als Gast. Früh am nächsten Morgen kleidete er sich in sein Schlachtengewandt, nahm sein neun Mal geschärftes Schwert und ging allein hinunter zum König von Spanien und forderte ihn zum Kampf heraus. Sie begannen den Kampf: der König von Spanien mit all seinen Kämpfern auf der einen Seite und der Prinz von der Einsamen Insel auf der anderen. Sie kämpften einen fürchterlichen Kampf an jenem Tag vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Sie machten weiche Plätze hart und harte Plätze weich; sie machten hohe Plätze niedrig, und sie machten niedrige Plätze hoch;

sie brachten das Wasser aus dem Mittelpunkt der harten grauen Felsen, und sie verursachten trockene Binsen weich zu werden in den entferntesten Ecken Irlands bis zum Sonnenuntergang; und als die Sonne unterging, war der König von Spanien tot, und alle seine Männer lagen ohne Leben verstreut auf dem Schlachtfeld.

 

Weder der König von Irland noch seine Streitmachte nahmen an der Schlacht teil. Sie brauchten das nicht, und es gab auch keine Gelegenheit.

 

Der König von Irland hatte zwei Söhne, die solche Feiglinge waren, dass sie sich vor dem Kampf versteckten; aber ihre Mutter sagte dem König von Irland, dass der ältere Sohn derjenige war, der den König von Spanien schlug und seine Armee zerstörte.

 

Es gab große Freude und ein Fest im Schloss des Königs von Irland. Am Ende des Festes sagte die Königin: "Ich möchte das letzte Glas dem Fremden geben, der hier unser Gast ist."

Sie nahm ihn in eine anschließende Kammer, veranlasste ihn, sich ans offene Fenster zu setzen und gab ihm ein Glas eines Mittels zu trinken, das ihm das Bewusstsein nahm. Als er die Tasse ausgetrunken und seine Augen geschlossen hatte, stieß sie ihn hinaus in die Dunkelheit.

 

Der Prinz der Einsamen Insel schwamm vier Tage und vier Nächte im Wasser, bis er zu einem Felsen im Ozean kam, auf dem er drei Monate lebte. Er aß den Seetang des Meeres, bis an einem nebligen Tag ein Boot sich näherte und der Kapitän laut schrie: "Wir werden an diesem Felsen anstoßen und ertrinken!" Dann sagte er: "Jemand ist auf dem Felsen; geht und seht, wer es ist."

 

Sie landeten und fanden den Prinzen; seine Kleider waren alle weg, und sein Körper war schwarz von Seetang, der hier überall wuchs.

 

Söhne und Töchter in der europäischen Erzählkultur
Söhne und Töchter in der europäischen Erzählkultur

"Wer bist du?" fragte der Kapitän.

"Gib mir zuerst zu essen und zu trinken! Und dann werde ich sprechen", sagte er.

Sie brachten ihm Essen und reines Wasser; und als er gegessen und getrunken hatte, sagte der Prinz zum Kapitän: "Aus welchem Teil der Welt kommst du?"

"Ich bin gerade von der Einsamen Insel weg gesegelt", sagte der Kapitän. "Ich war gezwungen weg zu segeln, denn Feuer kam von jeder Seite und drohte mein Schiff zu verbrennen."

"Würdest du gerne zurück segeln?"

"Sehr gerne."

"Dann dreh um! Es wird keine Probleme geben, solange ich bei euch bin."

Der Kapitän drehte um. Die Königin der Einsamen Insel stand an der Küste, als das Schiff einfuhr.

"Oh, mein Kind!" schrie sie. "Warum bist du so lange weg gewesen?"

"Die Königin von Irland warf mich in das Meer, nachdem ich dem König von Irland den Kopf gerettet hatte, und auch den ihren!"

"Ach, mein Kind, die Königin von Irland wird einstens ihre Vergeltung erfahren!"

 

Nun lebte der Prinz auf der Einsamen Insel noch drei Jahre; als er eines Tages von der Jagd heim kam, fand er seine Mutter händeringend und bittere Tränen vergießend vor.

"Oh, was ist geschehen?" fragte er.

"Ich weine, weil der König von Spanien einen Rachefeldzug gegen den König von Irland unternimmt, wegen des Todes seines Varers, den du getötet hast."

Also, Mutter, ich werde dem König von Irland helfen, wenn du es mir erlaubst."

 

 

Lebenskraft in der Europäischen Erzählkultur
Lebenskraft in der Europäischen Erzählkultur

"Da du es sagst, bitte ich dich, diese Nacht noch zu gehen!" bat die Mutter.

 

Der Prinz ging zur Küste. Er schob den Bug seines Schiffes in das Meer und das Heck in Richtung Land, er hisste seine Segeln, und er hörte keinen anderen Laut mehr, als er sich aufmachte, als den angenehmen Wind und das Singen der Aale, bis er das Boot am nächsten Morgen unter das Schloss des Königs von Irland zog und die Küste betrat.

 

Das ganze Land war schwarz mit den Truppen des Königs von Spanien, der bereit war anzugreifen, als der Prinz vor ihm stand und um Waffenstillstand bis zum nächsten Morgen bat.

 "Den sollst du haben, mein Held", antwortete der König. Es war also Frieden für einen Tag.

 

Es stand der Prinz am nächsten Tag bei Sonnenaufgang dem König von Spanien und seiner Armee gegenüber, und es folgte ein Kampf noch fürchterlicher als der mit dem Vater; aber bei Sonnenuntergang war weder der König von Spanien noch einer seiner Männer mehr am Leben.

 

Die zwei Söhne des Königs von Irland waren zu Tode erschrocken, und sie versteckten sich während der Schlacht, so dass niemand sie sah oder wusste, wo sie waren. Aber als der König von Spanien und seine Armee zerstört waren, sagte die Königin zum König: "Mein älterer Sohn hat uns gerettet". Dann ging sie zu Bett, nahm das Blut eines Kückens in ihren Mund, spuckte es aus und sagte: "Dies ist mein Herzblut; und nichts kann mich nun heil machen als drei Flaschen von Tubber Tintye, der Flammenquelle".

 

Als man dem Prinzen von der Krankheit von der Königin von Irland erzählte, ging er zu ihr und sagte: "Ich suche das Wasser, wenn deine zwei Söhne mit mir gehen."

"Ja, sie werden mit dir gehen", sagte die Königin. Und die drei jungen Mädeinernner zogen gegen Osten in der Suche nach der Flammenquelle.

 

Am Morgen kamen sie zu einem Haus am Straßenrand; und als sie hinein gingen, sahen sie eine Frau, die sich in einem goldenen Waschbecken wusch, das vor ihr stand. Sie benetzte gerade ihr Haar mit Wasser aus dem Becken und kämmte ihr Haar mit einem goldenen Kamm. Sie warf ihr Haar zurück, schaute zum Prinzen und sagte: "Du bist willkommen, Sohn meiner Schwester. Was willst du? Ist es das Unglück der Welt, das dich hergebracht hat?"

"Das ist es nicht. Ich gehe zu TubberTintye, um drei Flaschen Wasser zu holen."

 "Das ist etwas, das du niemals tun wirst. Niemand kann den Feuerfluss überqueren oder durch den bösen Zauber rund um TubberTintye kommen. Bleib hier bei mir, und ich gebe dir alles, was ich habe."

"Nein, ich kann nicht bleiben. Ich muss weiter gehen."

"Also gut. Morgen in der Nacht wirst du im Haus deiner anderen Tante sein, und sie wird dir alles sagen."

 

Am nächsten Morgen, als sie sich für die Straße entschieden, bekam der ältere Sohn der Königin von Irland Angst wegen dem, was er gehört hatte, und sagte: "Ich bin krank. Ich kann nicht weiter gehen."

 

"Bleib hier, wo du bist, bis ich zurück komme," sagte der Prinz. Dann ging er mit dem jüngeren Bruder weiter, bis sie beim Sonnenuntergang zu einem Haus kamen, wo sie eine Frau sahen, die ihr Haar in einem goldenen Waschbecken wusch und mit einem goldenen Kamm kämmte. Sie warf ihre Haare zurück, schaute zum Prinzen und sagte:

"Du bist willkommen, Schwestersohn! Was brachte dich an diesen Ort? Welches Unglück in dieser welt führte dich in den druidischen Zauber, so wie mich und meine Schwester?"

Es war die ältere Schwester der Königin der Einsamen Insel.

"Nein", sagte der Prinz. "Ich gehe zu Tubber Tintye um drei Flaschen Wasser aus der Flammenquelle."

 "Oh Schwesternsohn! Das wird eine schwere Reise für dich werden! Aber bleib heute Nacht hier! Ich werde dir alles sagen."

In der Früh sagte die Tante des Prinzen: "Die Königin der Insel von Tubber Tintye hat ein riesiges Schloss, in dem sie lebt. Sie hat eine riesige Armee von Riesen, wilden Tieren und Monstern, um ihr Schloss und die Flammen gut zu bewachen. Es gibt tausende und tausende von ihnen, in jeder Form und jeder Größe. Wenn sie müde werden und der Schlaf sie überkommt, schlafen sie sieben Jahre lang, ohne aufzuwachen. Die Königin hat zwölf Hofdamen, die in zwölf Kammern schlafen. Sie selbst schläft in der dreizehnten und inersten Kammer. Die Königin und die Jungfrauen schlafen zur selben Zeit wie die Riesen und die Monster. Wenn die sieben Jahre vorüber sind, wachen sie alle auf, und keiner von ihnen schläft in weiteren sieben Jahren. Wenn einer das Schloss betritt, während sie schlafen, könnter er tun, was er will. Aber rund um die Insel, auf der das Schloss steht, fließt ein Fluss aus Feuer, und sie ist umgeben von giftigen Bäumen, die den Atem lämen."

 

Junger Baum - Archetyp in der europäischen Erzählkultur
Junger Baum - Europäische Erzählkultur

Die Tante bließ jetzt in ein Horn, und alle Vögel der Luft sammelten sich um sie von jedem Platz unter dem Himmel, und sie fragte jeden nacheinander, wo er wohnte, und sie sagten ihm das, aber keiner wusste von der Flammenquelle, bis ein alter Adler sagte: "Ich verließ Tubber Tintye heute."

"Wie geht es all den Leuten dort?" fragte die Tante.

"Sie schlafen alle seit gestern früh", antwortete der alte Adler.

Die Tante entließ die Vögel; und indem sie sich an den Prinz wendete, sagte sie: "Hier ist ein Zügel für dich. Geh zu den Ställen, schüttel den Zügel und leg es dem Pferd an, das heraus läuft und sich dir zugesellt."

 

Jetzt sagte der zweite Sohn der Königin von Irland: "Ich bin zu krank, um weiter mit zu gehen."

"Also gut, bleib hier, bis ich zurückkomme", sagte der Prinz, nahm den Zügel und ging hinaus.

 

Der Prinz von der Einsamen Insel stand vor den Ställen seiner Tante, schüttelte den Zügel, und heraus kam ein schmutziges, mageres, kleines, verzotteltes Pferd.

"Sitz auf meinen Rücken, Sohn des Königs von Irland und der Königin der Einsamen Insel", sagte das kleine verzottelte Pferd.

 

Irisches Märchen mit deutlichen Motiven aus der Europäischen Erzählkultur.
Irisches Märchen mit deutlichen Motiven aus der Europäischen Erzählkultur.

Quellen

Curtin, Jeremiah: Myths and Folktales of Ireland. Dover Publications New York 1975